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Was sind SMS und MMS, und wie unterscheiden sie sich?

SMS und MMS bilden den Großteil der Messaging-Kommunikation. Wir definieren sie und zeigen ihre Überschneidungen mit Produkten wie iMessage, WhatsApp und anderen Apps.

Pranav Deshpande, Product Marketing Manager

Was sind SMS und MMS, und wie unterscheiden sie sich?

Angesichts der vielen unterschiedlichen Wege, Textnachrichten zu versenden, haben Sie mit Sicherheit schon verschiedene Textnachrichten-Anwendungen genutzt, ganz gleich, ob Sie ein iPhone oder ein Android-Gerät verwenden. Wahrscheinlich haben Sie auch schon verschiedene Akronyme wie SMS und MMS gehört und sind beliebten mobilen Textnachrichten-Apps, wie iMessage, WhatsApp oder WeChat, begegnet. Wir erklären Ihnen, was diese Begriffe genau bedeuten und welche unterschiedlichen Technologien ihnen zugrunde liegen. Im Einzelnen behandeln wir diese Themen:

  • Die Unterschiede zwischen SMS und MMS
  • Beispiele für OTT-Anwendungen wie iMessage oder WhatsApp
  • Die Unterschiede zwischen SMS- und OTT-Apps
  • Was die Apps in unterschiedlichen Teilen der Welt so beliebt macht
  • Kommerzielle Anwendungen von Textnachrichten

SMS und MMS: Worin unterscheiden sie sich, worin liegen Ähnlichkeiten?

„SMS“ steht für „Short Message Service“. Die SMS entstand in den 1980er Jahren. Sie wurde in den GSM-Standards von 1985 definiert und gilt als eine der ältesten Textnachrichten-Technologien. Sie ist zudem die Technologie mit der größten Verbreitung und häufigsten Verwendung.

„MMS“ steht für „Multimedia Messaging Service“. Sie wurde mit der gleichen Technologie wie SMS entwickelt und ermöglicht SMS-Benutzern zusätzlich das Senden von Multimedia-Inhalten. Zwar wird sie am häufigsten zum Versenden von Bildern verwendet, aber sie eignet sich auch für Audio- und Videodateien oder zur Weitergabe von Telefonkontakten.

Da SMS und MMS über ein Mobilfunknetz gesendet werden, benötigen sie nur einen Wireless-Tarif vom Mobilfunkbetreiber. Standard-SMS-Nachrichten sind auf 160 Zeichen pro Nachricht begrenzt. Überschreitet eine Nachricht diese Grenze, wird sie je nach Länge in mehrere Segmente von jeweils 160 Zeichen unterteilt. Die meisten Netzbetreiber ketten diese Nachrichten heutzutage automatisch aneinander, um sicherzustellen, dass sie in der Reihenfolge ankommen, in der sie gesendet werden. Im Gegensatz zur SMS gibt es für MMS-Nachrichten keine Standardbegrenzung. Wenngleich ihre maximale Größe vom Netzbetreiber und vom empfangenden Gerät abhängig ist, werden 300 KB oft als der größte Umfang genannt, den die meisten Netzbetreiber zuverlässig verarbeiten.

Worum handelt es sich bei iMessage, WhatsApp und anderen OTT-Anwendungen?

iMessage, Whatsapp, WeChat, Facebook Messenger und andere Messaging-Anwendungen werden häufig als „Over the Top“ (OTT) -Anwendungen bezeichnet. So werden sie genannt, weil sie keine Mobilfunkverbindung benötigen, sondern stattdessen IP (Internetprotokolle) verwenden. Um mit diesen Apps Textnachrichten zu senden und zu empfangen, muss Ihr Gerät entweder über WLAN oder über eine mobile Internetverbindung mit dem Internet verbunden sein.

iMessage gibt es ausschließlich für iOS. Es funktioniert über die Nachrichten-App auf dem iPhone. Beim Erstellen einer Textnachricht verwendet iOS automatisch iMessage, sobald es erkennt, dass die Telefonnummer des Empfängers zu einem iPhone gehört. Andernfalls fällt es auf reguläre SMS zurück.

Um WhatsApp, WeChat und andere OTT-Apps nutzen zu können, müssen Sie die entsprechende Anwendung aus dem App Store herunterladen. Nach der Installation identifizieren diese Apps alle Telefonnummern in Ihrer Kontaktliste, die dieselbe Anwendung verwenden, und ermöglichen es Ihnen, Nachrichten und Multimedia an diese Kontakte zu senden. Mit einigen Apps, wie WhatsApp, WeChat und Facebook Messenger, sind auch Audio- und Videoanrufe möglich.

Inwiefern unterscheiden sich iMessage, Whatsapp und andere OTT-Anwendungen von SMS?

Da OTT-Anwendungen und SMS völlig unterschiedliche Protokolle zum Senden von Nachrichten verwenden, haben sie jeweils unterschiedliche Plattform- und Netzwerkanforderungen. OTT-Anwendungen benötigen eine Internetverbindung, SMS hingegen eine mobile Netzwerkverbindung. Und während OTT-Apps aus iOS- oder Android-App-Stores heruntergeladen werden müssen, wird SMS von sämtlichen modernen Mobiltelefonen unterstützt. Dadurch haben sie jeweils ihre relativen Vor- und Nachteile.

SMS ist eine universelle Technologie, die heute von wirklich jedem mobilen Netzwerk und Gerät unterstützt wird. Alles, was Sie zum Senden von SMS-Nachrichten benötigen, ist die Telefonnummer der anderen Person. Daher ist SMS ein beliebter Kommunikationskanal auch für Unternehmen, da es direkter ist als E-Mails und keine zusätzlichen App-Downloads erfordert. OTT-Apps hingegen sind sogenannte „ummauerte Gärten“, also geschlossene Systeme. Mit WhatsApp kann man keine Textnachricht an eine Person schreiben, die nur WeChat nutzt. Es müssen beide dieselbe App verwenden.

Für die Weitergabe von Multimedia-Dateien werden OTT-Apps der MMS vorgezogen, da für sie nicht die gleichen Dateigrößenbeschränkungen bestehen. Zudem verfügen sie über weitere Funktionen, wie Gruppennachrichten, Broadcast-Nachrichten sowie Audio- und Videoanrufe. Und vor allem sind OTT-Apps, im Gegensatz zu SMS, kostenlos.

SMS und MMS: Globale Nutzung

Wie bereits erwähnt, sind SMS in den USA am beliebtesten, da dort die meisten Netzbetreiber Tarife mit unbegrenzter Texteingabe anbieten, sodass SMS kostenlos oder nahezu kostenlos genutzt werden können. iMessage rangiert knapp dahinter aufgrund der großen Anzahl von iPhone-Benutzern in dieser Region. Im letzten Jahrzehnt ist die Nutzung von Textnachrichten so stark explodiert, dass wir derzeit allein in den USA täglich über 6 Milliarden versendete SMS-Nachrichten zählen. Der jährliche MMS-Datenverkehr in den USA stieg zwischen 2010 und 2013 von 57 Milliarden auf 96 Milliarden Nachrichten. Und ohne erhebliche Kosten, die die Nutzer zurückhalten würden, senden US-amerikanische Smartphone-Besitzer:innen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren durchschnittlich 67 Textnachrichten pro Tag.

In anderen Teilen der Welt sind unbegrenzte SMS-Tarife weniger verbreitet. Das ist der Hauptgrund dafür, dass Messaging-Apps wie WhatsApp und WeChat in diesen Märkten so stark Fuß fassen konnten. WhatsApp ist heute mit Abstand die beliebteste Messaging-Anwendung der Welt, mit mehr als 1 Milliarden Menschen, die sie mindestens einmal im Monat nutzen. In Regionen wie Indien oder Brasilien, in denen Mobilfunkbetreiber selten unbegrenzte SMS-Tarife anbieten, wurde die persönliche SMS-Nutzung weitgehend durch die kostenlose WhatsApp ersetzt.

Wie WhatsApp muss auch WeChat über den App Store installiert werden und bietet ähnliche Kommunikationsfunktionen. Besonders beliebt ist diese App in China, wo sie bis heute fast 500 Millionen Nutzer versammelt hat. Wie WhatsApp konnte auch WeChat die SMS verdrängen, da es kostenlos genutzt werden kann.

Kommerzielle Anwendungen von SMS

Menschen verbringen heute viel Zeit mit ihren Telefonen: Durchschnittliche amerikanische Erwachsene verwenden fast 3 Stunden täglich ein Mobilgerät. Da sie einen Großteil dieser Zeit mit dem Tippen von SMS verbringen, haben viele Unternehmen korrekt festgestellt, dass SMS einer der effektivsten Kanäle für Unternehmen ist, um neue wie auch bestehende Kundschaft zu erreichen.

Menschen bevorzugen es einfach, mit Unternehmen per SMS zu kommunizieren. Die höheren Öffnungs- und Reaktionsraten – 90 % aller Textnachrichten werden innerhalb von 3 Sekunden gelesen – machen SMS-Marketing besonders im Zusammenhang mit Kundendiensten noch attraktiver. Beispielsweise verwenden Krankenhäuser und Kliniken erfolgreich SMS zum Versenden von Benachrichtigungen und Terminerinnerungen. Auch E-Commerce- und Logistikunternehmen nutzen sie, um ihrer Kundschaft Lieferbenachrichtigungen zu schicken. Für routinemäßige Anfragen an Kundendienstkanäle setzen viele Unternehmen auf automatisierte Workflows, während sie sensiblere Anfragen an Kundendienstmitarbeitende weitergeben.

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